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Fundbüro für Erinnerungen
Wie sammeln wir?

Jede Sammlung ist lückenhaft

Mit dem semipermanenten Sammlungsformat «Fundbüro für Erinnerungen» widmet sich das Alpine Museum der Schweiz seit Februar 2020 seinen Sammlungslücken. Der Ausstellungsraum im UG zeigt thematisch Objekte, Fotografien und Videos aus dem Sammlungsbestand des Alpinen Museums. Doch damit nicht genug. Als Ort des Austausches und der Mitwirkung ermöglicht das Fundbüro dem Publikum zudem, die Sammlung mit eigenem Wissen und lebhaften Erinnerungen zu ergänzen. Und schliesslich soll auch diskutiert werden: Was ist ein Museum? Wem gehört die Sammlung? Wer entscheidet, was sammlungswert ist?

Bezogen auf das «Fundbüro für Erinnerungen» No 1 heisst das: Welche Objekte können uns künftig von dem vergangenen und heutigen Skifahren erzählen? Mit dem Aufruf im Dezember 2019 «Bring Leben in unsere Sammlung» haben wir unser Publikum aufgefordert, alte Skibrillen, knallige Neon-Skianzüge, Wanderpokale oder Lieblingsfotos vorbeizubringen und uns die Geschichten dazu zu erzählen. Dem Aufruf sind 150 Menschen gefolgt und rund 250 Objekte, Fotos oder Videos sind ins «Fundbüro für Erinnerungen» gelangt. Doch erst die persönlichen Erinnerungen erwecken die Objekte zum Leben. Diese Erinnerungen haben wir auf Etiketten festgehalten und sie den Objekten umgehängt.

3, 2, 1 – sammlungsreif

Nicht alle vorbeigebrachten Objekte können automatisch ins Sammlungsdepot einziehen. Doch, welche Auserwählten sollten denn inventarisiert, fotografiert und mit Nummern versehen werden?

Die Auswahl erfolgte in drei Schritte: in einer Publikumsrunde, in einer thematischen Fachpersonengruppe und in einem museumsinternen Gremium. In der Publikumsrunde wurden Bewertungskriterien einer Sammlung besprochen, die Objekte und ihre Geschichten gesichtet und und diskutierten, welche Objekte nun sammlungswürdig seien. Dasselbe Vorgehen wiederholten wir bei einem analog-digitalen Hybrid-Gespräch mit externen Fachpersonen. Was von einer der beiden Gruppen als «sammlungswert» deklariert wurde, gelangte in die Sammlung. Zum Abschluss schaute das interne Sammlungsteam über die Fundstücke und ergänzte die Auswahl um eine handvoll weiterer Exemplare.

Fachexpertinnen: Christine Rösch (Designerin und Dozentin an der HGK Basel und HEAD Genf. MA Studium in Kunstgeschichte und Bildtheorie an der Universität Basel), Daniel Anker (Alpinhistoriker und Bergpublizist), Bernhard Tschofen (Professor Kulturwissenschaftliche Raumforschung UNIZH)  


Die Krönung

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Objekte in der Sammlung: Meiss-Skibrille von Geneviève, Tecnica-Fellmoonboots von Walter, Rennskihelm aus Leder von Kurt (Bilder: © Alpines Museum der Schweiz)

Die Vielfalt der Skikultur 
Ehemalige Avantgarde-Skibrillen, stylische Langhaar-Moonboots oder ein futuristisch anmutender Kopfschutz – beim «Fundbüro für Erinnerungen: No 1 Skifahren» wurden einige Perlen der Skigeschichte eingereicht. Dank der aktiven Mitwirkung des Publikums haben 50 neue Objekte, 87 Fotos und 10 Videos den Weg in unsere Sammlung gefunden.

Alle Objekte sind im E-Fundbüro unter #in Sammlung aufgenommen zu finden.


Möchten Sie das nächste Mal mitreden? Melden Sie sich bei fundbuero@alpinesmuseum.ch

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