Alpines Museum der Schweiz

Das ALPS

Im ALPS Alpines Museum der Schweiz geht es um Menschen und Berge. Es setzt seine Themen dort, wo die Gesellschaft in Bewegung ist. Wo keine einfachen Antworten möglich, aber Diskussionen nötig sind: bei Umwelt, Natur und Klimawandel, beim Verhältnis von urbaner und alpiner Welt. Seine Ausstellungen und Veranstaltungen führen weit über den Alpenbogen hinaus. Das ALPS ist für alle Perspektiven offen und dennoch alles andere als neutral: Mit seiner Arbeit will es zur zukunftsorientierten Gestaltung von Lebenswelten anregen. Die Gesellschaft und jede:n einzelne:n von uns. Das ALPS will Menschen und Dinge in Bewegung bringen.

Das ALPS: ein Museum
Im Stammhaus in Bern zeigt das ALPS parallel drei Ausstellungen mit vertiefendem Begleitprogramm (keine Dauerausstellung). Es mischt überraschende Formate immer wieder neu: Projekte mit künstlerischem Charakter finden sich hier ebenso wie partizipative Ausstellungen am Puls der Tagesaktualität und spielerisch leichte, experimentelle Formen. Anknüpfungspunkte gibt es für Kultur- und Themen-Erfahrene ebenso wie für ein jüngeres Publikum, Familien und Schulklassen. Das ALPS unterhält eine Sammlung alpiner Kulturgüter, führt ein eigenes Restaurant und ist Teil des zukunftsweisenden Stadtentwicklungsprojekts Museumsquartier Bern.

Das ALPS: mehr als ein Museum
Das ALPS ist mehr als ein Museum. Hier tauschen sich Personen und Organisationen aus, die sich mit Bergen auseinandersetzen – aus Wissenschaft und Kultur, Tourismus, Raumentwicklung, NGO oder Bergsport. Der Charakter des Hauses als «Plattform» soll in Zukunft noch ausgebaut werden. Umgekehrt ist das ALPS mit Ausstellungsprojekten in verschiedenen (Berg-)Regionen präsent.

Das Matterhorn ins Bundeshaus tragen: So führt sich 2011 der neue Direktor des Alpinen Museums der Schweiz, Beat Hächler, in den politischen Gremien ein, die über die Weiterfinanzierung des Hauses zu befinden haben. Die Intervention steht in vieler Hinsicht sinnbildlich für das heutige ALPS: keine Angst vor schwierigen Diskussionen, Ideenreichtum, Lust auf unkonventionelle Methoden – und Finanzierungs-Debatten, die sich wiederholen.

Ausrichtung auf die Gegenwart
Das Schweizerische Alpine Museum SAM wird 1905 gegründet. Seit 1934 ist es eine Stiftung «mit dem Zweck, ein Museum der Schweizer Alpen zu betreiben» mit Sitz im denkmalgeschützten Gebäude im Bauhausstil am Helvetiaplatz 4. Bund, Kanton Bern, Stadt Bern und Schweizer Alpen-Club SAC tragen bis heute die Basisfinanzierung. Diese hängt 2011 an einem Haar – doch die Aktion mit dem Matterhorn-Relief ist erfolgreich, die Bundes-Finanzierung für weitere vier Jahre gesichert: Das SAM – nun unter dem neuen Namen Alpines Museum der Schweiz – hat freie Bahn für einen Richtungswechsel: Der inhaltliche Fokus liegt neu auf der Gegenwart, auf diskursiven Gesellschaftsthemen. 

Mit der Nominierung als European Museum of the Year 2013 und dem Prix Expo für die Klima-Ausstellung «Wasser unser. Sechs Entwürfe für die Zukunft» vier Jahre später erhält die Neuausrichtung Anerkennung. Das Alpine Museum wirkt aber nicht nur in Bern, sondern ist zunehmend mit Projekten in der ganzen Schweiz präsent, mit einem Pop-up auf dem hoch frequentierten Gornergrat zum Beispiel. Reichweite und Besucher:innen-Zahlen steigen.

Krisenzeiten
2017 dann die existenzielle Krise: Im Rahmen der neuen Museumsförderung kürzt das Bundesamt für Kultur BAK die Bundesbeiträge des Alpinen Museums um 75% – dem etablierten Haus droht das finanzielle Aus. In einer unvergleichlichen Rettungsaktion mobilisiert das Museum über 16 000 Menschen, die sich mit ihrer Unterschrift hinter das Alpine Museum der Schweiz stellen. Die Lösung liegt schliesslich darin, dass der Bund das Haus neu als «Netzwerk» fördert – was allerdings mit reduzierten Beiträgen verbunden ist (-25%). Gleichzeitig übernimmt das Alpine Museum neue Aufgaben und baut seine Angebote für Personen und Organisationen, die sich (beruflich) mit Bergen auseinandersetzen, aus.

2020 – das Jahr der Corona-Pandemie mit mehreren Lock Downs. Wie allen anderen Kulturbetrieben und der Gesellschaft setzt das Virus dem Alpinen Museum zu. Wohl wird mit hybriden Angeboten experimentiert – aber die Besucher:innen-Zahlen brechen ein. 

Aufbruchstimmung
Anderes allerdings gerät in Bewegung: Nach Jahren der Vorarbeit wird 2021 der Verein Museumsquartier Bern gegründet. Das Alpine Museum übernimmt eine tragende Rolle bei der Gestaltung des Stadtentwicklungsprojekts. Im gleichen Jahr wird «Let’s Talk about Mountains» eröffnet. Mit dem innovativen Format einer dokumentarischen Filminstallation ermöglicht die Nordkorea-Ausstellung Einblicke in eine verschlossene Welt, wie sie sonst kaum möglich sind – «Let’s Talk about Mountains» wird mit 38 000 Besucher:innen die bisher erfolgreichste Ausstellung. 2023 wird sie im Hygienemuseum in Dresden gezeigt. 

Ab 2022 durchläuft das Alpine Museum einen Prozess zur Fokussierung und Erweiterung seines Profils. Ermöglicht wird dies dank eines «Transformationsprojekts», teilfinanziert durch Bund und Kanton Bern im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Es will ein breiteres Publikum ansprechen und seine Wahrnehmung als Ort für diskursive Gegenwartsthemen stärken. Umfragen haben gezeigt, dass mit dem Namen «Alpines Museum» immer noch zum Teil klischierte Bergbilder verbunden werden. Weiter soll die Rolle als Plattform für (Berg-)Fachpersonen besser sichtbar werden. Vor diesem Hintergrund erfolgt ein entschiedener Schritt: Das Alpine Museum macht 2024 seine Abkürzung zum Namen: es heisst neu ALPS.

Präsidentin
Gianna Luzio, Geografin und Generalsekretärin der Partei «die Mitte», Savognin / Bern

Mitglieder
—Sibylle Birrer, Vorsteherin Amt für Kultur Kt. Bern
—Marcel Kugler, Finanzexperte, Eidg. Hochschule für Berufsbildung, Grosshöchstetten
—Philippe Wäger, Ressortleiter Hütten und Umwelt, Schweizer Alpen-Club SAC, Bern
—Heinz Karrer, Präsident des Verwaltungsrates der Jungfraubahn Holding AG
—Michael Schmid, Architekt Büro B, Bern
—Micael Schweizer, Notar und Rechtsanwalt, ambralaw, Bern
—Hannes Walz, Rechtsanwalt und Notar, Bern